Hinter der Maske.
Künstler in der DDR
Künstlerische Selbstbehauptung war das beherrschende Thema der Kunst in der DDR. Erstmals wurde es in einer Ausstellung in allen Facetten vorgestellt.
Die Künstler in der DDR standen im Spannungsfeld von Rollenbild und Rückzug, verordnetem Kollektivismus und schöpferischer Individualität. Wie reflektierten sie ihr Selbstverständnis und ihr Verhältnis zur vorgeschriebenen erzieherischen Aufgabe? Die Ausstellung versammelte Kunstwerke, die in Selbst- und Gruppenbildnissen, in Rollen- und Atelierbildern von diesem kritischen Blick nach innen zeugen. Hinter der Maske. Künstler in der DDR stellte das Thema in Gemälden, Photographie, Graphik, Collage, Skulptur und Aktionen aus vier Generationen vor. Deutlich wurde, dass die Kunst nicht in ideologischen Zuschreibungen aufgeht.
„Das Thema Künstler in der DDR scheint unweigerlich den Gegensatz von schöpferischem Individuum und allmächtigem Staat aufzurufen, spannte doch die Kunstpolitik der DDR mit ihrer Mischung aus Förderung, Unterdrückung und inhaltlichen wie gestalterischen Vorgaben einen engen Rahmen für die Künstler. Dabei existierten trotz der Totalität von Bürokratie und Kontrolle, trotz staatlicher Regulierung und Reglementierung in der DDR Spielräume künstlerischer Selbstverwirklichung.“
Mit der Ausstellung begann das Museum Barberini die Erforschung der Sammlung Hasso Plattners zur Kunst in der DDR. Ausgehend vom eigenen Bestand versammelte die Schau neben Leihgaben aus Privatsammlungen, Werke aus den Museumssammlungen u. a. von Berlin, Dresden, Leipzig und Halle: Über 100 Arbeiten von rund 80 Künstlern und Künstlerinnen, darunter Arbeiten von Karl-Heinz Adler, Strawalde (Jürgen Böttcher), Hartwig Ebersbach, Hermann Glöckner, Hans-Hendrik Grimmling, Bernhard Heisig, Wolfgang Mattheuer, Harald Metzkes, A. R. Penck, Stefan Plenkers, Evelyn Richter, Arno Rink, Willi Sitte, Werner Tübke, Elisabeth Voigt, Trak Wendisch und der Künstlergruppe Clara Mosch. Die Ausstellung entfachte breite Diskussion in den Medien wie auch in der Gesellschaft.
Rückblick
Die Ausstellung unter der Schirmherrschaft des Bundepräsidenten Frank-Walter Steinmeier beleuchtete die ausgestellten Werke in der Tradition europäischer Kunst und ließ eine jüngere Generation von Forschern zu Wort kommen. Leihgaben stammten u.a. aus der Nationalgalerie Berlin, dem Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst, den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, dem Kunstmuseum Moritzburg und dem Museum der bildenden Künste Leipzig.
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