Van Gogh.
Stillleben
„Stillleben sind der Anfang von allem“, erklärte Van Gogh 1884/85. Und doch hat sich bis zu der Schau im Museum Barberini noch nie eine Ausstellung speziell diesem Thema gewidmet.
Die Ausstellung Van Gogh. Stillleben untersuchte den experimentellen und wegweisenden Charakter, den Vincent van Gogh (1853–1890) den Stillleben beimaß, und würdigte erstmals die Bedeutung dieses Genres in seinem Werk. In Stillleben hat der Künstler Singularität errungen: Sie waren das geeignete Medium für sein Ringen um die Ausdruckskraft der Farbe. Hier hat er die Moderne vorgedacht, ohne auf die Bedeutung zu verzichten, die die Stillleben in der niederländischen Kunst seit dem 17. Jahrhundert hatten. So entstand eine emblematisch-existentielle Malerei, deren Energie bis heute ausstrahlt.
Über 170 Stillleben hat Van Gogh in dem einen Jahrzehnt seines künstlerischen Schaffens von 1881 bis zu seinem Tod 1890 gemalt. Das Genre Stillleben diente ihm als Einstieg in die Malerei und wurde zu seinem Experimentierfeld, um malerische Mittel und Möglichkeiten auszuprobieren. Seine Reaktion auf den Impressionismus, den Van Gogh in Paris zwischen 1886 und 1888 kennenlernte, zeigt sich in den Stillleben ebenso wie seine Verarbeitung von Einflüssen japanischer Farbholzschnitte. Die Entwicklung zu einem immer freieren, intensiveren Umgang mit Farbe lässt sich anhand der Stillleben nachvollziehen.
„Die Ausstellung Van Gogh. Stillleben im Museum Barberini ist die erste Ausstellung zu diesem Genre im Werk des Malers. Angesichts der Prominenz der Sonnenblumenbilder ist das erstaunlich. Denn mit den Stillleben hat der Künstler Singularität errungen“
Die von Michael Philipp, Chefkurator des Museums Barberini, verantwortete Ausstellung zeigte die künstlerische Entwicklung des Malers anhand einer repräsentativen Auswahl von 27 Gemälden. Sie durchmaß das gesamte Œuvre des Künstlers von den in dunklen Erdtönen gehaltenen Studien des Frühwerks der Jahre 1881 bis 1885 bis zu den in leuchtenden Farben gemalten Obst- und Blumenstillleben, die in den letzten Lebensjahren in Arles, Saint-Rémy und Auvers entstanden sind.
In Zusammenarbeit mit dem Kröller-Müller Museum, Otterlo, und dem Van Gogh Museum, Amsterdam. Unter der Schirmherrschaft des Botschafters des Königreichs der Niederlande in Deutschland, S. E. Wepke Kingma
Rückblick
165.000 Besucher zählte die Ausstellung, nach der Museumseröffnung und der Picasso-Schau die besucherstärkste Ausstellung des Hauses. Über 1.200 Führungen und Workshops wurden organisiert, davon allein 300 für Kinder- und Schülergruppen. Ulrich Matthes las aus den Briefen van Goghs, Journalist Stefan Koldehoff sprach über den Skandal um gefälschte Werke in den 1930er Jahren und das Filmmuseum zeigte Spielfilme und Dokus über das Leben des Künstlers.
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