Jasper Johns.
The 100 Monotypes
Jasper Johns (*1930) gehört zu den wichtigsten Künstlern der amerikanischen Pop Art. Anlässlich seines 90. Geburtstags würdigte ihn das Museum Barberini mit der Präsentation seiner jüngsten Serie.
Als Jasper Johns in den 1950er Jahren begann, den Abstrakten Expressionismus zurück zum Gegenständlichen zu führen, indem er vertraute Objekte und Zeichen wie Flaggen, Zahlen, Zielscheiben, Landkarten und Buchstaben malte, stellte der Musiker John Cage die Frage: „Is it a flag, or is it a painting“? Johns Vexierspiel von Wirklichkeit und Abbild thematisiert mithilfe des Collageverfahrens, Schablonen und druckgraphischen Wiederholungen das Entstehen von Bedeutung.
„Ich wiederhole gerne ein Bild in einem anderen Medium, um das Spiel zwischen den beiden zu beobachten: das Bild und das Medium. In gewisser Weise macht man dasselbe auf zwei Arten und beobachtet Unterschiede und Gleichheit – die Belastungsprobe, die das Bild in verschiedenen Medien auf sich nimmt.“
Monotypien sind Originale und stehen der Malerei somit näher als der Druckgraphik. Für The 100 Monotypes arbeitete Johns mit dem Abdruck seiner Hand und Symbolen der amerikanischen Gebärdensprache und verwandte dieselbe Platte für 100 unterschiedliche Drucke, bei denen er Schnüre, Schablonen, Blätter und Verweise auf eigene Gemälde und Skulpturen hinzufügte. Jede Monotypie ist Ausgangpunkt für die nächste und somit Teil einer Erzählkette, die den Prozess von Johns künstlerischem Schaffen ebenso wie sein Lebenswerk widerspiegelt. The 100 Monotypes ist Johns jüngste Serie und entstand begleitend zu seinem Werkverzeichnis (The Wildenstein Plattner Institute, 2017).