Max Beckmann.
Welttheater
Die erste Ausstellung, die Max Beckmanns zentrales Thema des Welttheaters in den Fokus rückte, ermöglichte einen neuen Blick auf einen Ausnahmekünstler des 20. Jahrhunderts.
Viele Gemälde Max Beckmanns (1884–1950) zeigen die Welt des Theaters, Zirkus und Varietés. Das Thema des Zurschaustellens trieb ihn zeitlebens an. Seine Gemälde aktualisieren das Welttheater, die barocke Sichtweise des Lebens als Bühnenspiel, für die Moderne. Angesichts der Erfahrungen des Künstlers im Ersten Weltkrieg und der dramatischen politischen Entwicklungen während seines Exils nach 1937 galt Beckmann das Welttheater als Sinnbild der Katastrophensituation. Um sich ihr stellen zu können, machte der Maler sein Bild zur Bühne.
„Beckmanns kraftvolle Malerei, mit der er die Bildfläche in Facetten zerteilt und die Akteure in einem unzusammenhängenden Spiel zeigt, dessen Rollen und Handlungen wir nicht kennen, ist heute so aktuell wie zur Zeit ihrer Entstehung.“
Die Ausstellung versammelte 112 Leihgaben aus deutschen und internationalen Museen und Privatsammlungen wie der Nationalgalerie Berlin, der Stiftung Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, dem Museum Ludwig, Köln, der Tate, London, der National Gallery of Art Washington und dem Saint Louis Art Museum. Unter den gezeigten Werken waren auch zwei großformatige, bisher kaum in Europa präsentierte Triptychen aus amerikanischen Sammlungen. Realisiert wurde die Ausstellung in Kooperation mit der Kunsthalle Bremen, die eine der größten Beckmann-Sammlungen Deutschlands besitzt.
Rückblick
Rund 90.000 Gäste besuchten die Ausstellung. Ein umfangreiches Begleitprogramm mit Vorträgen, Themen- und Kinderführungen, einer Film-Reihe, Aktionen wie dem Kinderzirkus und Gesprächen u. a. mit Cem Özdemir, Ulrich Matthes und Harald Welzer machte Beckmanns Idee von der Welt als Bühne erfahrbar.
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