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Sebastian Bolesch
Kunst und Wissen
Mehrere Termine
Das neue Barberini Studio lädt regelmäßig zu spannenden Gesprächen über aktuelle Themen mit Bezug zur Kunst im Museum ein.
Dauer
60 Min.
Preis
€ 10
Mit dem Ticket kann eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung das Museum besucht werden.
Treffpunkt & Ort
Barberini Studio, Humboldtstr. 4, 14467 Potsdam; direkt neben dem Barberini
Do, 20. Februar, 17:30 Uhr
Das Magnetfeld der Erde – unser unsichtbarer Schutzschild
Dr. Monika Korte, GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung Potsdam
Künstlerinnen und Künstlern um die Wende zum 20. Jahrhundert waren fasziniert von neuen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, beispielsweise im Bereich Kosmos und Magnetfeld, die sie zu abstrakten, teils geometrischen Darstellungen anregten.
Das Magnetfeld der Erde ist für das Leben auf unserem Planeten von entscheidender Bedeutung. Denn es schützt uns vor der kosmischen Strahlung und den hochenergetischen Teilchen, die der Sonnenwind zu uns bringt. Bei einem Sonnensturm können wir die Effekte sehen, wenn die Teilchen von der Sonne in den oberen Schichten unserer Atmosphäre Gase zum Leuchten bringen und farbige Polarlichter entstehen. Woher kommt das Magnetfeld, wie stabil ist es und wie hat sich unser Wissen darüber in den letzten hundert Jahren entwickelt? Monika Korte vom GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung gibt Einblick in neueste Forschungen zur Visualisierung des Erdmagnetfelds.
Do, 13. März & Fr, 16. Mai, 17:30 Uhr
Abstraktion: 1910 noch unvorstellbar, 1913 schon eine Bewegung
Isabelle Runde, Kunsthistorikerin, Berlin
Am Anfang des 20. Jahrhunderts werden alle bisher gültigen Erklärungsmuster für die Welt auf den Kopf gestellt. Es bedarf einer neuen Sprache, und Künstler aller Gattungen schaffen aus dem Bruch mit den alten Ausdrucksformen grundlegend Neues. Europaweit erklären viele Maler die Gegenstandslosigkeit zu der einen, universell verständlichen, künstlerischen Sprache der Zeit. In rasanter Geschwindigkeit hält das Vokabular dieser Revolution Einzug in Ateliers, Verlagshäuser, Theater, Konzert- und Opernsäle. Der rege Austausch zwischen Künstlern, Galeristen, Journalisten, Impresarios und Mäzenen, ermöglicht diese schnelle Vernetzung. Der Vortrag zeichnet Wassily Kandinsky in seiner impulsgebenden Umgebung. Sein Buch „Über das Geistige in der Kunst“ von 1911 und sein Bild „Komposition V“ von 1912 stoßen die Kunstbewegung der Abstraktion mit an, die von Anbeginn in Europa und den USA ihre revolutionäre Bahn bricht.
Do, 20. März, 17:30 Uhr
Unser genauer Platz im Kosmos – eine Positionsbestimmung der Erde im All
Dr. Robert Heinkelmann, GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung Potsdam
„Die Entstehung des Werkes ist kosmischen Charakters“ (Wassily Kandinsky)
Im frühen 20. Jahrhundert stellten die Künstlerinnen und Künstler eine direkte Verbindung zwischen ihrer ungegenständlichen Kunst und neuen wissenschaftlichen Forschungen zu kleinsten Teilchen und fernsten Galaxien her. Die erste Künstlergeneration war Zeuge der Entdeckung des Raum-Zeit-Kontinuums in Albert Einsteins Relativitätstheorie, die Op-Art-Künstler waren Zeitgenossen der Mondlandung 1969 und ihrer medialen Rezeption vor den Fernsehgeräten. Dr. Robert Heinkelmann vom GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung in Potsdam berichtet darüber, wie wir unseren Platz im Kosmos heute hochgenau bestimmen können. Das Handy zeigt uns den Weg zum Ferienziel. Wir wissen genau, um wieviel Millimeter der Meeresspiegel pro Jahr ansteigt und wie sich die großen tektonischen Platten der Erde bewegen. Doch für diese Informationen ist eines unabdingbar: ein fester Referenzrahmen, der uns den Platz der Erde im Kosmos anzeigt. Dabei helfen uns Satelliten in erdnahen Umlaufbahnen, aber auch unvorstellbar weit entfernte Objekte im Weltall, zum Beispiel Quasare.
Fr, 11. April, 17:30 Uhr
Wie entsteht eine Ausstellung?
Dr. Sterre Barentsen, Kuratorin Kosmos Kandinsky, Museum Barberini
Die Kuratorin der Ausstellung Kosmos Kandinsky. Geometrische Abstraktion im 20. Jahrhundert spricht über die Genese des Konzepts und seine Realisierung. Sie stellt die Entwicklung von der Auswahl der Leihgaben über die Fertigstellung des Katalogs bis zum Aufbau und Hängung im Museum dar – ein Blick hinter die Kulissen im Barberini.