Caillebotte, Luce, Cross, Bonnard:
Die neuen Werke der Sammlung
Dezember 2022 – Seit dem 14. Dezember 2022 erweitern vier neue Werke den Sammlungsbestand des Museums Barberini um bedeutende Arbeiten. Die Gemälde von Pierre Bonnard, Gustave Caillebotte, Henri-Edmond Cross und Maximilien Luce wurden im November 2022 durch die Hasso Plattner Foundation erworben, die sie dem Museum Barberini als Dauerleihgaben zur Verfügung stellt.
Das Gemälde Rio San Trovaso, Venedig (1903/04) von Henri-Edmond Cross, dem das Museum Barberini 2018 eine Einzelausstellung widmete, wird bereits ab dem 15. Dezember 2022 dauerhaft in einem Raum zum Thema „Küsten Europas“ zu sehen sein, wo es in einem Dialog mit den Venedig-Bildern Claude Monets sowie weiteren pointillistischen Werken von Cross gezeigt wird. Die Arbeiten von Bonnard, Caillebotte und Luce sollen im Zuge einer größeren Neupräsentation ab März 2023 sukzessive in die Hängung der Sammlung integriert werden.
„Nachdem die Hasso Plattner Foundation dieses Jahr bereits vier weitere Werke von Claude Monet erworben hat, haben wir uns außerordentlich über diese Neuankäufe gefreut. Besonders glücklich bin ich darüber, dass wir mit dem Stillleben von Pierre Bonnard sowie dem Paris-Bild von Maximilien Luce zwei neue künstlerische Positionen abdecken können. Durch die Umgestaltung der Sammlungspräsentation entstehen auch neue Räume: für den Fauvismus sowie die Serienbilder Claude Monets. Die Getreideschober, die Ansicht des britischen Parlamentsgebäudes sowie die Seerosenbilder werden gemeinsam präsentiert werden.“
Die vier neuen Werke der Sammlung
Gustave Caillebotte: Wilder Garten bei Le Petit Gennevilliers, ca. 1882–84
Gustave Caillebotte, nun mit sieben Werken in der Sammlung Hasso Plattner vertreten, schuf Wilder Garten bei Le Petit Gennevilliers zwischen 1882 und 1884 in einer Phase, in der er sich vermehrt mit der Landschaftsmalerei auseinandersetzte. Seine Motive fand er im Umfeld seines Landhauses in dem nahe Paris gelegenen Seine-Dorf Le Petit Gennevilliers.
Die leuchtende Farbgestaltung und freie Pinselführung des Werkes verweisen auf den Einfluss der Gartenbilder Claude Monets, in deren Kontext Caillebottes Gemälde ab Frühjahr 2023 in der Sammlung Hasso Plattner zu sehen sein wird. Das Werk befand sich in der Vergangenheit in verschiedenen Privatsammlungen und wird im Museum Barberini erstmals öffentlich ausgestellt werden.
Maximilien Luce: Die Seine bei der Pont Saint-Michel, 1900
Mit Die Seine bei der Pont Saint-Michel wird zukünftig das erste Bild des Neo-Impressionisten Maximilien Luce in der Sammlung Hasso Plattner zu sehen sein. Es entstand um 1900 zeitgleich zu drei weiteren Ansichten der Pont Saint-Michel. In seinen Darstellungen der dynamischen Großstadt knüpfte Luce an die Paris-Bilder älterer Kollegen wie Gustave Caillebotte an. Das Gemälde verbindet die freie Pinselführung der Impressionisten mit der Mosaikstruktur pointillistischer Malerei.
Die Stadtlandschaft von Maximilien Luce wird künftig im Paris-Kapitel der Sammlung präsentiert, wo es Pissarros und Caillebottes Boulevards und Häuserdächer um eine pointilistische Darstellung erweitert.
Henri-Edmond Cross: Rio San Trovaso, Venedig, 1903/04
Das Gemälde Rio San Trovaso, Venedig von Henri-Edmond Cross entstand 1903/04 während eines Venedig-Aufenthalts des Künstlers und geht als viertes Werk des Malers in den Bestand der Sammlung Hasso Plattner ein. Im gleißenden Licht der Mittagssonne ist der venezianische Kanal in einen leuchtenden Dunstschleier gehüllt. Der pastose Auftrag der juwelenartigen Farben ist charakteristisch für Cross’ späte pointillistische Werke.
Im frühen 20. Jahrhundert befand sich das Bild in einer deutschen Privatsammlung und wurde 1912 auf der wegweisenden Ausstellung des Kölner Sonderbundes gezeigt.
Pierre Bonnard: Stillleben, 1939
Bei Pierre Bonnards Stillleben aus dem Jahr 1939 handelt es sich um das erste Gemälde des Künstlers in der Sammlung Hasso Plattner. Bonnard, der sich selbst einmal als „den Letzten der Impressionisten“ bezeichnete, verband in seinen Gemälden Anleihen aus der Malerei Claude Monets mit der intensiven Farbigkeit der Fauvisten. Die gedrungene Perspektive und der eng gewählte Bildausschnitt lassen das späte Stillleben traumartig verfremdet wirken.
Von 1990 bis 2022 war das Gemälde als Dauerleihgabe im New Yorker Museum of Modern Art zu sehen.