Pierre Bonnard
Geb. 1867 in Fontenay-aux-Roses
Gest. 1947 Le Cannet
Bonnard entwickelte den Impressionismus weiter, indem er dessen Motive und Malweise mit einer expressiven Farbigkeit verband. Seinen lichtdurchfluteten Landschaften, Stillleben und weiblichen Aktdarstellungen verlieh er durch den flirrenden Pinselstrich und den Bildaufbau eine traumartige Anmutung.
Noch während seines Rechtsstudiums begann Bonnard, sich künstlerisch zu betätigen. Seit 1887 studierte er an der Pariser Académie Julian, wo er den Maler Maurice Denis kennenlernte; im Jahr darauf schrieb er sich an der École des Beaux-Arts ein. Bonnard setze sich intensiv mit Paul Gauguin auseinander und schloss sich kurzzeitig der Künstlergruppe Nabis an. Neben dem französischen Impressionismus und Post-Impressionismus beschäftige er sich mit dem japanischen Holzschnitt.
Mit Denis und dem Künstlerkollegen Édouard Vuillard bezog er ein Atelier in der Rue Pigalle. 1891 stellte Bonnard erstmals im Salon des Indépendants in Paris aus; es folgten Ausstellungen in der Galerie Vollard und bei Durand-Ruel sowie bei Bernheim-Jeune. 1909 reiste er zum ersten Mal nach Saint-Tropez; bei späteren Aufenthalten an der Côte d’Azur traf er auf Auguste Renoir und Paul Signac.
1912 erwarb er ein Anwesen bei Giverny, wo auch Claude Monet lebte, den Bonnard regelmäßig besuchte. Im gleichen Jahr entstanden als Auftragsarbeiten großformatige Wandpaneele mit Darstellungen der Jahreszeiten für den Moskauer Wohnsitz des Kunstmäzens Iwan Morosow. 1913 reiste er auf Einladung des Kunsthistorikers Alfred Lichtwark mit Vuillard nach Hamburg. 1939 zog sich Bonnard in sein Haus in Le Cannet bei Cannes zurück, das er bereit 1926 erworben hatte. Hier intensivierte sich der Kontakt zu seinem langjährigen Freund Henri Matisse, der unweit von Nizza lebte.
Bonnard in der Sammlung
Pierre Bonnard ist mit einem Werk in der Sammlung Hasso Plattner vertreten, die als Dauerleihgabe der Hasso Plattner Foundation im Museum Barberini zu sehen ist. Mit über 110 Gemälden des französischen Impressionismus und Postimpressionismus, darunter Meisterwerke von Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir, Gustave Caillebotte und Paul Signac, gehört das Museum in Potsdam zu den weltweit wichtigsten Zentren impressionistischer Landschaftsmalerei.