Bilder auf Reisen
Das Museum Barberini präsentiert über 110 Werke des französischen Impressionismus und Postimpressionismus der Sammlung Hasso Plattner, darunter Meisterwerke von Monet, Caillebotte, Renoir und Signac. Gelegentlich werden einzelne Gemälde für internationale Ausstellungsprojekte verliehen, die der weiteren Erforschung eines Künstlers und seines Œuvres dienen. Welche Werke auf Reisen gegangen sind, können Sie hier nachlesen.
Gustave Caillebotte, Paar beim Spaziergang, 1881
Gustave Caillebottes Werk Paar beim Spaziergang befindet sich vom 8. Oktober 2024 bis zum 19. Januar 2025 als Leihgabe in der Ausstellung Caillebotte Painting Men des Musée d'Orsay in Paris.
Mehr als die anderen Maler der impressionistischen Gruppe zeigte Gustave Caillebotte (1848-1894) immer eine echte Vorliebe für männliche Figuren. Von Gustave Geffroy als „malerischer Chronist des modernen Lebens“ beschrieben, stellte er das Aussehen und die Existenz der Männer seiner Zeit dar; sowohl die, die er gut kannte – seine Brüder und Freunde – als auch diejenigen, denen er auf den Boulevards direkt vor seinem Haus begegnete, von Arbeitern bis hin zu Mitgliedern der Bourgeoisie, die spazieren gingen.
Caillebottes „realistischer“, aber sehr persönlicher Ansatz in Bezug auf diese Figuren ist geprägt von der Erkundung seiner eigenen männlichen Identität (ein Maler aus der oberen Mittelschicht, Enthusiast, Sportler und Junggeselle) – was seine Bestrebungen widerspiegelt, sich von den Gegensätzen der Klassen zu lösen – und von einer Art Bewunderung oder sogar Sehnsucht nach einem modernen männlichen Ideal, das Geschlechterstereotypen trotzt. Zugleich spiegeln seine Gemälde die Umstrukturierungen wider, die in der Gesellschaft des späten 19. Jahrhunderts im Gange waren.
In den 1860er Jahren waren die Badeorte der Normandie zur beliebten Sommerfrische des Pariser Bürgertums geworden. Caillebottes Paar beim Spaziergang zeigt ein junges Paar, wohl der Künstler und seine Partnerin Charlotte Berthier, entlang der luxuriösen Villa italienne in Trouville. Der rote Sonnenschirm setzt einen Akzent in dem von frischen Grüntönen dominierten Bild. Die Rückenansicht der Figuren ermöglicht die Identifikation des Betrachters, der sich selbst in die Rolle des Urlaubers versetzen kann.
Claude Monet, Das Parlament. Sonnenuntergang, 1900–1903
Vom 27. September 2024 bis zum 19. Januar 2025 ist Claude Monets Werk Das Parlament. Sonnenuntergang Teil der Ausstellung Monet and London. Views of the Thames im The Courtauld Gallery, London.
Einige der bemerkenswertesten impressionistischen Gemälde von Claude Monet entstanden nicht in Frankreich, sondern in London. Sie zeigen außergewöhnliche Ansichten der Themse, wie man sie noch nie zuvor gesehen hatte, voller stimmungsvoller Atmosphäre, geheimnisvollem Licht und leuchtenden Farben. Die Serie, die während dreier Aufenthalte in der Hauptstadt zwischen 1899 und 1901 entstand und die Charing Cross Bridge, die Waterloo Bridge und die Houses of Parliament zeigt, wurde 1904 in Paris enthüllt. Monet wollte sie unbedingt im folgenden Jahr in London zeigen, aber die Pläne scheiterten. Bis heute waren sie nie Gegenstand einer Ausstellung im Vereinigten Königreich.
Monet begann die Serie Houses of Parliament während seiner Aufenthalte in London zwischen 1899 und 1901 und arbeitete sie in seinem Atelier in Giverny weiter aus. Die Türme von Westminster Palace ragen als Silhouetten tiefblau in den von der untergehenden Sonne rotviolett gefärbten Himmel mit dem für London typischen Smog. Wie bei Monets Vorbildern William Turner und James Abbott McNeill Whistler zeigen sie sich vor dramatischem Wolkenhimmel oder verlieren sich im Nebel.
Gustave Caillebotte, Rue Halévy, Blick von einem Balkon, 1877 / Rue Halévy, Blick aus der sechsten Etage, 1878
Camille Pissarro, Boulevard Montmartre, Abenddämmerung, 1897 / Maximilien Luce, Die Seine bei der Pont Saint-Michel, 1900
Diese Gemälde sind Teil folgender Ausstellung:
Monet und die impressionistische Stadt
27. September 2024 bis 26. Januar 2025
Alte Nationalgalerie, Berlin
Monets 1867 entstandene Serie von Gemälden wirft einen neuen künstlerischen Blick auf die moderne Stadt. Der Künstler besuchte den berühmten Louvre nicht wie üblich zum Kopieren der Werke Alter Meister, sondern malte vom Balkon aus das pulsierende Pariser Leben. Damit kehrte Monet der kunsthistorischen Tradition buchstäblich den Rücken zu und befasste sich mit der Gegenwart der wachsenden Metropole. Ausgehend von diesen Werken verfolgt die Ausstellung Monet und die impressionistische Stadt die Neuentdeckung der Stadt als Motiv durch die Künstler*innen des Impressionismus und Postimpressionismus in der Nachfolge Monets (1840–1926) bis hin zu Maximilien Luce (1858–1941) und Henri Matisse (1869–1954). Die konzentrierte Ausstellung zum impressionistischen Stadtbild umfasst rund 20 Werke der Malerei, Fotografie und Grafik.
In vielen seiner Pariser Stadtbilder fokussierte Gustave Caillebotte das Fenster als einen psychologischen Schwellenraum – eine visuelle Grenze zwischen dem geschützten Rückzugsbereich des bürgerlichen Interieurs und der anonymen Welt der Straße. Die Sogwirkung der ungewöhnlich hohen Aufsicht erfährt eine Steigerung durch die Einbeziehung der steil abfallenden Fensterlaibung. Sowohl die Perspektive als auch der diffuse Darstellungsmodus erinnern an Claude Monets Werke. Auch Camille Pissarro beschäftigte sich in einer Serie von 14 Gemälden mit dem Boulevard Montmartre im Zentrum von Paris. Der Künstler Maximilien Luce, der anarchistische Ideen vertrat, wandte sich in seinem Schaffen auch sozialkritischen Aspekten des städtischen Lebens und der Industrialisierung zu. Um 1900 entstand eine Serie von unterschiedlichen Ansichten der Seine am Quai Saint-Michel unweit der Kathedrale Notre-Dame de Paris.
Vergangene Leihgaben
2024
Monets Gemälde Schlittschuhläufer war vom 4. April bis 1. September 2024 Teil der Ausstellung En Jeu! Les Artistes et le sport im Musée Marmottan Monet, Paris.
Anlässlich der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024, die zum ersten Mal seit 100 Jahren wieder in Paris stattfinden, zeigt das Musée Marmottan Monet vom 4. April bis 1. September 2024 die Ausstellung En Jeu! Künstler und Sport (1870–1930). Sie beleuchtet die visuelle Geschichte des Sports zwischen 1870 und 1930 anhand von mehr als hundert bedeutenden Kunstwerken aus öffentlichen und privaten europäischen, amerikanischen und japanischen Sammlungen (Musée National du Sport, Nizza; Musée d'Orsay; Centre Pompidou; Musée Fabre, Montpellier; National Gallery of Art, Washington; Yale University Art Gallery, New Haven; Peggy Guggenheim Collection, Venedig, Museum Barberini, Potsdam, etc.).
Das warme Orangegelb der untergehenden Sonne, durchsetzt mit rosa und blauen Akzenten, ist der bestimmende Farbton, mit dem Claude Monet die Komposition in fast abstrakter Manier gegliedert hat. Die Bewegung der Schlittschuhläufer und die Neigung der Pappeln geben dem Bild eine Dynamik, die der starren Kälte entgegensteht.
Das Gemälde Steilküste von Aval von Claude Monet befand sich vom 24. November 2023 bis 18. August 2024 als Leihgabe in der Fondazione Francesco Federico Cerruti per l'Arte im Castello di Rivoli in Turin, Italien.
Für sein Gemälde Steilküste von Aval wählte Monet den Blick von der Kante der Steilküste bei Étretat, gut 75 Meter über dem Meer. Er richtete ihn auf den seit Courbet häufig gemalten und zu einer touristischen Sehenswürdigkeit gewordenen natürlichen Brückenbogen der Porte d’Aval. Der Betrachter schaut nach Südwesten und sieht, wie das Mittagslicht die Felskante anstrahlt und sich deren Schatten auf der Meeresoberfläche abzeichnet. Wiederum führt Monet den Blick in einem Bogen entlang der Felsen über den in der Ferne heller werdenden Wasserspiegel in den Bildraum hinein. Bei aller Erhabenheit des Landschaftsmotivs ging es ihm in den Gemälden dieser Werkgruppe nicht mehr um Stimmung, nicht um das Gefühl der Ergriffenheit im Angesicht des Unermesslichen. Seine Gemälde der Porte d’Aval aus verschiedenen Perspektiven und Distanzen nehmen ihre Betrachter mit in die Landschaft. Sie entwickeln eine kinematographische Folge von Bildern.
Beide Gemälde von Alfred Sisley befanden sich in der Ausstellung 1863 • PARIS • 1874: Revolution in der Kunst – Vom Salon zum Impressionismus, die das Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln, vom 15. März bis 28. Juli 2024
präsentierte.
Kaum ein Ort und eine Zeit haben die Kunstgeschichte so beeinflusst wie das Paris von 1874, denn hier fand vor 150 Jahren vom 15. April bis zum 15. Mai die erste Ausstellung der später weltberühmten Impressionistinnen und Impressionisten wie Degas, Morisot, Monet, Renoir und Sisley statt. Wie es dazu kam, dass sich diese Malerinnen und Maler jenseits der offiziellen Salon-Ausstellung der Pariser Akademie selbst organisierten, und warum ihre Kunst anfänglich abgelehnt und später weltweit gefeiert wurde, zeigte das Wallraf-Richartz-Museum in diesem Frühjahr. Unter dem Titel 1863 • PARIS • 1874: Revolution in der Kunst zeichnete das Kölner Museum den spannenden Weg der französischen Malerei vom Salon bis zum Impressionismus nach.
Das Winterbild Schnee in Louveciennes entstand 1874 – dem Jahr, in dem Alfred Sisley mit seiner Teilnahme an der ersten Impressionisten-Ausstellung in Paris auf sich aufmerksam machte. Der starke Schlagschatten im Vordergrund lenkt den Blick des Betrachters zur Gruppe der Spaziergänger. Sie verleiht dem Gemälde etwas Momenthaftes.
Die schlanken, filigran belaubten Pappeln im Gemälde Wiesen von Veneux-Nadon führen den Blick in die Bildtiefe und geben ihm Halt in der Weite der sommerlichen Landschaft. Mit schimmernden Farbflächen verlieh Sisley dem eintönig anmutenden Motiv eine irisierende Lebendigkeit und Spannung. Sisley zeigte das Gemälde auf der siebten Gemeinschaftsausstellung der Impressionisten 1882, auf der die Gruppe mit Landschaften hervortrat.
Das Gemälde war vom 29. März bis 30. Juni 2024 im Musée des impressionnismes, Giverny, in der Ausstellung L’Impressionnisme et la mer (Der Impressionismus und das Meer) zu sehen.
Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 150. Jubiläum der ersten Impressionismus-Ausstellung im Jahr 1874 organisierte das Musée des impressionnismes in Giverny, Frankreich, im Frühjahr 2024 eine Ausstellung mit dem Titel Der Impressionismus und das Meer. Anhand der Werke von Künstlern wie Eugène Boudin, Johan Barthold Jongkind, Claude Monet, Gustave Courbet oder Paul Gauguin warf die Ausstellung einen neuen Blick auf die Anziehungskraft, die das Meer auf die impressionistischen Künstler ausübte.
Les Petites-Dalles ist ein kleiner Badeort in der Nähe von Fécamp, der für seine weiß leuchtenden Steilklippen bekannt ist. Claude Monet wählte einen Blickwinkel, der ihre Monumentalität hervorhebt. Die Felsen waren ihm nicht nur Motiv, sondern Projektionsfläche für die Reflexe von Wasser und Sonnenlicht. Die starken Farbkontraste steigern die Dramatik der Szene, in der Monet die Strandbesucher mit nur wenigen Pinseltupfen angedeutet hat.
2023
Beide Arbeiten waren vom 20.10.2023 bis zum 28.01.2024 im Ueno Royal Museum in Tokio und vom 10.02.2024 bis zum 06.05.2024 im Nakanoshima Museum of Art in Osaka Teil der Ausstellung Claude Monet: Journey to Series Paintings (Claude Monet: Reise zu seinen Seriengemälden).
Die Ausstellung, die in Japan zunächst in Tokio und anschließend in Osaka gezeigt wurde, thematisierte Monets Entwicklung des Serienmotivs. Aus der Idee, ein Motiv mehrfach zu bearbeiten und dabei unterschiedliche Lichtverhältnisse einzubeziehen, entwickelte Monet allmählich das Ziel, ein Motiv in einer vollständigen Serie in aufeinanderfolgenden Lichtverhältnissen und Jahreszeiten zu erfassen.
Aus der Sammlung Hasso Plattner waren das frühe Werk Der Hafen von Zaandam von 1871 und ein Gemälde seines berühmtesten Serienmotivs, der Seerosen, von 1918 zu sehen.
Die Arbeit war vom 20.10.2023 bis zum 25.02.2024 in der Finnish National Gallery, Ateneum Art Museum in Helsinki in folgender Ausstellung zu sehen: Colour & Light – The Legacy of Impressionism (Farbe und Licht – Das Erbe des Impressionismus).
Farbe & Licht stellte die Kunst des Impressionismus und des Neoimpressionismus aus der Zeit von 1860 bis 1916 vor. Die Ausstellung zeigte große Namen der internationalen Kunst, wie Claude Monet, Auguste Renoir, Camille Pissarro und Alfred Sisley. Diese großen internationalen Künstler wurden Seite an Seite mit Künstlern aus der Blütezeit des finnischen Kolorismus von 1906 bis 1916 präsentiert. In der finnischen Kunst führte die Hinwendung zu einer helleren Farbpalette zu neuen Motiven, da die Arbeit und die wilde Natur den Annehmlichkeiten des bürgerlichen Lebens, den Parks, dem Sonnenbad und der Nacktheit Platz machten.
Zu den internationalen Künstlern, die in der Ausstellung vertreten waren, gehören Claude Monet, August Renoir, Alfred Sisley, Camille Pissarro, Alfred William Finch, Paul Signac und Theo van Rysselberghe. Zu den finnischen Künstlern in der Ausstellung zählten unter anderem Alvar Cawén, Antti Favén, Magnus Enckell, Pekka Halonen, Ellen Thesleff, Verner Thóme, Yrjö Ollila, Tyko Sallinen und Wilho Sjöström.
Die Arbeit wurde vom 2. September 2023 bis 21. Januar 2024 in der Ausstellung Matisse, Derain und ihre Freunde. Die Pariser Avantgarde 1904-1908 im Kunstmuseum Basel, Schweiz, gezeigt.
Der junge Émile-Othon Friesz lernte 1901 den Maler Camille Pissarro in Paris kennen, der ihn in den Anfängen stark beeinflusste. Friesz‘ Gemälde Szene in einer Pariser Brasserie zeigt, wie der Maler impressionistische Motive aufgriff und fauvistisch weiterentwickelte. Friesz erfasste den Innenraum mit dunklen Konturen und setzte das Weiß nur noch für Lichtpunkte ein.
Die Ausstellung in Basel zeigte Werke der Pariser Avantgarde, zu der auch Émile-Othon Friesz gehörte.
Paris zog Anfang des 20. Jh. Künstler aus allen Teilen Europas an. Die Maler Henri Matisse, André Derain und Maurice de Vlaminck zeigten im dritten Pariser Herbstsalon der Société du Salon d’Automne ihre Werke aus Südfrankreich, die unter dem Eindruck leuchtender Farben und neoimpressionistischer Impulse Paul Signacs entstanden waren. Die Kritik dieser Ausstellung prägte den Begriff Fauves („die Wilden“) als kennzeichnend für die starke Farbigkeit und expressive Bildsprache, woraus sich der Stilbegriff Fauvismus entwickelte.
Das Gemälde war vom 21. September 2023 bis 7. Januar 2024 in der Ausstellung Renoir. Der Maler und seine Modelle im Museum of Fine Arts, Budapest zu sehen.
Das Werk von Pierre Auguste Renoir stand 2023 erstmals im Mittelpunkt einer Ausstellung in Ungarn. Im Jahr 2019 konnte die Ungarische Nationalgalerie das Gemälde Liegender Akt (Gabrielle), ein spätes Meisterwerk, erwerben. Die Ausstellung zeigte Renoirs gesamte künstlerische Entwicklung in chronologisch und thematisch geordneten Abschnitten. Die frühen Porträts offenbarten die Veränderung in Renoirs Herangehensweise je nach Status seiner Modelle (impressionistische Freunde und offizielle Kunden).
Die Impressionisten nutzten nicht mehr irdene Pigmente, die die dargestellte Landschaft physisch mit der Malerei verbinden konnten, sondern chemisch hergestellte Töne – industrielle Produktionsmittel, die für die Entfremdung vom Land standen. Auch auf dem Land wählten die Künstler damit die Rolle des Beobachters. Sie verzichteten nicht nur auf diese Pigmente, sondern verbannten auch die Erdtöne unter den industriell hergestellten Tubenfarben von ihren Paletten. Sie reduzierten die Anzahl der Farbtöne, die sie einsetzten, immer weiter. Der Blick auf das Gemälde Waldweg von Renoir macht diesen Prozess anschaulich. Kühle Farben bilden hier den vorherrschenden Farbklang. Das Motiv des Unterholzes (sous-bois) verband Renoirs Bild noch mit den Werken der Barbizon-Maler Narcísso Virgilio Díaz de la Peña und Camille Corot. Mit den kühlen Pastellfarben erzielte Renoir dagegen eine für den Impressionismus spezifische, den Bildraum füllende Luftigkeit.
Derains Ölbild war vom 12. September 2023 bis 7. Januar 2024 Teil der Ausstellung La Grande Bleue, Schilders van de Méditerranée (Das große Blaue, Gemälde des Mittelmeerraums) des Museums Singer Laren in Laren (Niederlande).
Die Ausstellung widmete sich der Entdeckung der mediterranen Landschaft durch europäische Künstlerinnen und Künstler vom Impressionismus bis Fauvismus.
Durch die monatelangen Aufenthalte von Cross und Signac an der Côte d’Azur verlagerte sich das Interesse der gesamten Gruppe auf die Lichtstimmungen und die Kultur des Mittelmeers. Mit ihren farbstarken Gemälden aus dem Süden inspirierten sie jüngere Maler wie Henri Matisse und André Derain, die ihrer Feier des Lichts folgten. Die Künstler gingen damit in Opposition zum Pariser Bürgertum, das den Süden Frankreichs als randständig, statisch und unterentwickelt ansah. Mit ihrer Idealisierung des Midi distanzierten sich die Künstler von der republikanischen Politik der Nationalisierung und Zentralisierung. Signac zog, ähnlich wie Monet in Giverny, jüngere Maler an, die ihn in Saint- Tropez besuchten. So verbrachte Henri Matisse den Sommer des Jahres 1904 als Gast in Signacs Villa La Hune. Er lernte André Derain kennen und traf 1901 den Autodidakten Maurice de Vlaminck, der sich mit Derain ein Atelier im zehn Kilometer westlich von Paris gelegenen Chatou teilte. Matisse besuchte sie dort und begeisterte sich für ihre unkonventionelle Wahl der Farbtöne, die sie losgelöst von den Lokalfarben einsetzten.
Das Gemälde Der Strand von Saint-Clair wurde vom 10. Juli bis 14. November 2023 im Musée de l’Annonciade in St. Tropez gezeigt. Es war Bestandteil der Ausstellung Cross im Licht des Var, dem schönsten Land der Welt (Saint-Tropez).
Die Schau zeigte Henri-Edmond Cross als wichtigen Künstler des Neoimpressionismus, der mit seinen Werken in leuchtenden Farben als einer der Wegbereiter des Fauvismus gilt. Das Musée de l‘Annonciade liegt inmitten der Landschaft des Département Var, wo Cross sich nach seiner Ankunft aus dem Norden im Jahr 1891 als einer der ersten Pariser Künstler dieser Generation niederließ. Seine Arbeiten spiegeln das intensive Licht und die leuchtenden Farben des Südens wieder. In der Auseinandersetzung mit aktuellen Forschungen über Farbtheorien und Komplementärkontraste von Charles Blanc und Michel-Eugène Chevreul setzten die Neoimpressionisten verstärkt auf die Verwendung reiner Farben. Mehr und mehr vermieden sie, die Buntfarben mit Weiß aufzuhellen, und begannen vielmehr das Licht als ein Nebeneinander farbiger Punkte aufzufassen. Auf seine Einladung hin kam auch Paul Signac nach St. Tropez, um sich dort anzusiedeln.
Das Werk war als Leihgabe in der Ausstellung Léon Monet. Frère de l’artiste et collectionneur / Brother of the artist and collector im Musée du Luxembourg, Paris, vom 15. März bis zum 16. Juli 2023 zu sehen.
Das Gemälde entstand 1874, im Jahr der ersten Impressionisten-Ausstellung in Paris. Zusammen mit mehreren anderen Winterbildern von Sisley wurde es zwei Jahre später auf der zweiten Gemeinschaftsausstellung gezeigt. Der Himmel ist nahezu wolkenlos, der Tag kalt und klar. Neben dem Weg zeichnet sich ein dreieckiger blauer Schatten auf dem Schnee ab, der den Vordergrund dominiert. Die Spitze des Schattens weit auf drei Figuren, die auf einen Einschnitt zwischen zwei Feldern zugehen. Die Menschen in Sisleys Landschaften charakterisieren das Zusammenleben, ohne zur Genreszene zu werden, wie sie in den 1880er Jahren im Salon noch immer beliebt war. Manchmal entsteht der Eindruck, ein und dieselbe Figur sei in verschiedenen Gemälden zu sehen. Die Kontinuität, die sich daraus zwischen den Gemälden ergibt, betont das Ausschnitthafte und Serielle. Die verschneite Landschaft ermöglichte es Sisley, Landschaften als harmonische Einheit zu gestalten.
Das Werk entstand gleichzeitig mit dem Gemälde Schnee in Louveciennes. Es zeigt denselben Weg an einem klaren Wintertag, der Blickwinkel ist leicht nach rechts verschoben. Ein Stück des Zauns ist auf beiden Leinwänden zu sehen. Es gehört ebenfalls zur Sammlung Hasso Plattner und hängt in diesem Raum.
Mit fünf Gemälden von Claude Monet aus der Sammlung Hasso Plattner war das Museum Barberini Hauptleihgeber und wichtigster Partner der Ausstellung Monet – In vollem Licht (Monet en pleine lumière), die vom 8. Juli bis 3. September 2023 im Grimaldi Forum Monaco gezeigt wurde. Dazu gehörten Monets Werke Die Rosensträucher im Garten von Montgeron, 1876, Villen in Bordighera, 1884, Strada Romana in Bordighera, 1884, Bordighera, Italien, 1884, und Antibes, das Fort, 1888.
Im Jahr 1883, als er sich in der Mitte seines langen Lebens in Giverny niederließ, war Claude Monet immer noch auf der Suche nach neuer Inspiration. Seine erste Reise in den Süden führte ihn nach Monte Carlo und an die Riviera, die er zusammen mit seinem Freund Pierre-Auguste Renoir entdeckte. 1884 und erneut 1888 reiste er nochmal alleine dorthin. In Monte-Carlo, Roquebrune, Bordighera und Antibes widmete er sich seinem zentralen Anliegen, Licht einzufangen. Als Maler entdeckte er am Mittelmeer neue Farben und neue Motive und empfand es herausfordernd, diese zu malen. Während seines letzten Aufenthalts in Antibes im Jahr 1888 entstand seine berühmte Gemäldereihe vom Strand von Salis, der Festung von Antibes zu allen Jahreszeiten.
Das Gemälde Boulevard de Clichy war als Leihgabe in der Ausstellung Picasso Landscapes: Out of Bounds im Mint Museum, Charlotte (USA), vom 11. Februar bis 21. Mai 2023 zu sehen. Vom 24. Juni bis 15. Oktober war es im Cincinnati Art Museum zu Gast.
Diese Arbeit des 19-jährigen Pablo Picasso entstand bei einem seiner ersten Aufenthalte in Paris. Nach dem Besuch der Weltausstellung 1900 kam er im Folgejahr wieder aus Barcelona in die französische Hauptstadt. Sein im selben Jahr gemalter Boulevard de Clichy spiegelt Picassos Auseinandersetzung mit dem Impressionismus und Pointilismus wider. Insbesondere Camille Pissarros Paris-Serien scheinen den jungen Künstler inspiriert zu haben, als er die Straße im Künstlerviertel Montmartre vom Fenster seiner Unterkunft aus zum Motiv machte.
Diese Stadtlandschaft zeigt, wie er die Begegnung mit den französischen Künstlern um die Jahrhundertwende verarbeitete, bevor er über die Blaue und Rosa Periode sowie den Kubismus zu seinem unverwechselbaren Stil fand.
Das Gemälde Klipper von Paul Signac wurde im Art Institute Chicago vom 14.5. bis 4.9.2023 in der Ausstellung Van Gogh und die Avantgarde. Die moderne Landschaft gezeigt. Das Van Gogh Museum Amsterdam präsentierte diese Ausstellung vom 13.10.2023 bis 14.1.2024 unter dem Titel Van Gogh entlang der Seine. Es handelte sich um ein gemeinsames Ausstellungsprojekt unter verschiedenen Titeln.
Signacs Klipper entstand im Jahr 1887. Stilistisch zeigt es, wie der Künstler die Impulse des Impressionismus verarbeitete und gleichzeitig mit nebeneinander gesetzten Farbpunkten des aufkommenden Divisionismus experimentierte. Signac inszenierte das Aufeinandertreffen von Licht und Schatten auf den Brückenpfeilern als Punktstruktur. Dabei setzte er die Komplementärfarben Orange und Blau sowie Gelb und Violett ein. Im Hintergrund ist die damals moderne Industriearchitektur außerhalb von Paris an der Seine zu sehen, mit der einige französische Künstler das mondäne Leben der Metropole motivisch hinter sich ließen.
2022
Dieses Gemälde war Bestandteil der Ausstellung Face au Soleil. Un Astre dans les Arts, die vom 14. September 2022 bis zum 29. Januar 2023 im Musée Marmottan Monet in Paris zu sehen war. Vom 25. Februar bis zum 11. Juni 2023 wird die Schau unter dem Titel Sonne. Quelle des Lichts in der Kunst im Museum Barberini in Potsdam gezeigt.
Ausgehend von Claude Monets Gemälde Impression. Soleil levant, das 2022 seinen 150. Geburtstag feierte, widmet sich die Ausstellung dem Motiv der Sonne in der Kunst. Das Konzept vereinigt Kunstwerke verschiedener Epochen, Kulturen und Medien von der antiken Vase bis zum Video des 21. Jahrhunderts. Gezeigt werden Werke von u.a. Albrecht Dürer, Peter Paul Rubens, Caspar David Friedrich, Edvard Munch und Otto Dix. Aus der Sammlung Hasso Plattner des Museums Barberini waren in Paris neben Signac je ein Gemälde von Camille Pissarro und Eugène Boudin vertreten.
Diese pointilistische Arbeit Signacs besteht aus unzähligen exakt gesetzten farbigen Punkten. Die Hafeneinfahrt des damals noch kleinen Fischerorts Saint-Tropez leuchtet in glühenden Farben. Diesen Effekt erzeugte Signac durch das Nebeneinandersetzen der Komplementärfarben Gelb und Violett. Signac, der auf Einladung seines Freunds Henri-Edmond Cross den Reiz Südfrankreichs entdeckt hatte, erwarb in Saint-Tropez ein Haus am Meer. Nach der Überführung seiner Yacht Olympia ließ er sich dort dauerhaft nieder. Kurz darauf entstand dieses ikonische Gemälde.
Dieses Gemälde war Bestandteil der Ausstellung Face au Soleil. Un Astre dans les Arts, die vom 14. September 2022 bis zum 29. Januar 2023 im Musée Marmottan Monet in Paris zu sehen war. Vom 25. Februar bis zum 11. Juni 2023 wird die Schau unter dem Titel Sonne. Quelle des Lichts in der Kunst im Museum Barberini in Potsdam gezeigt.
Ausgehend von Claude Monets Gemälde Impression. Soleil levant, das 2022 seinen 150. Geburtstag feierte, widmet sich die Ausstellung dem Motiv der Sonne in der Kunst. Das Konzept vereinigt Kunstwerke verschiedener Epochen, Kulturen und Medien von der antiken Vase bis zum Video des 21. Jahrhunderts. Gezeigt werden Werke von u.a. Albrecht Dürer, Peter Paul Rubens, Caspar David Friedrich, Edvard Munch und Otto Dix. Aus der Sammlung Hasso Plattner des Museums Barberini waren in Paris neben Camille Pissarro noch je ein Werk von Eugène Boudin und Paul Signac vertreten.
Claude Monet und Camille Pissarro lernten sich als junge Künstler 1870 in London kennen. Seitdem verband sie eine intensive Künstlerfreundschaft, während der beide ihre impressionistische Handschrift entwickelten. Durch den Einfluss von Seurat und Signac wendete sich Pissarro zeitweise dem Pointilismus zu. Die blasse Sonne taucht den Himmel und die Bäume in warmes Licht, während der Anblick der schneebedeckten Landschaft gleichzeitig die Kälte des Winterabends spüren lässt. Im gleichen Jahr malte Pissarro Bazincourt. Sonnenuntergang, das die gleiche Landschaft mit glühender Abendsonne und grünen Wiesen zeigt. Sie gehört ebenfalls zur Sammlung Hasso Plattner.
Dieses Gemälde war Bestandteil der Ausstellung Face au Soleil. Un Astre dans les Arts, die vom 14. September 2022 bis zum 29. Januar 2023 im Musée Marmottan Monet in Paris zu sehen war. Vom 25. Februar bis zum 11. Juni 2023 wird die Schau unter dem Titel Sonne. Quelle des Lichts in der Kunst im Museum Barberini in Potsdam gezeigt.
Ausgehend von Claude Monets Gemälde Impression. Soleil levant, das 2022 seinen 150. Geburtstag feierte, widmet sich die Ausstellung dem Motiv der Sonne in der Kunst. Das Konzept vereinigt Kunstwerke verschiedener Epochen, Kulturen und Medien von der antiken Vase bis zum Video des 21. Jahrhunderts. Gezeigt werden Werke von u.a. Albrecht Dürer, Peter Paul Rubens, Caspar David Friedrich, Edvard Munch und Otto Dix. Aus der Sammlung Hasso Plattner waren neben Boudin noch je ein Werk von Camille Pissarro und Paul Signac vertreten.
In Le Havre. Sonnenuntergang am Meer erfasst Eugène Boudin das Licht der untergehenden Sonne in zartem Gelb, Orange und Rosa. Der weiß-gelbe Sonnenball leuchtet am Horizont als einziges Bildelement klar umrissen hervor, während die anderen Formen sich im schwindenden Licht auflösen. Die oft tiefliegende Horizontlinie seiner Bilder lässt viel Platz für den Himmel, dessen meisterhafte Darstellung ihm den Beinamen „König des Himmels“ einbrachte. Boudin gilt als erster Lehrer Claude Monets, durch den er zur Freilichtmalerei kam.
Dieses Gemälde wurde als Leihgabe für die Ausstellung Le vent. Cela qui ne peut être peint zur Verfügung gestellt, die vom 25. Juni bis 2. Oktober 2022 im Musée d´art moderne André Malraux in Le Havre zu sehen war.
Im Jahr 1883 übersiedelte Claude Monet nach Giverny, wo er das leerstehende Gebäude einer alten Apfelpresse (le pressoir) für seine Bedürfnisse und die seiner Familie hergerichtet hatte. An diesem Wohnsitz sollte er bis zu seinem Lebensende bleiben.
Auch nach seinem Umzug nach Giverny widmete sich Claude Monet dem ländlichen Umfeld entlang der Seine. Hier führt er den Blick über die hochgewachsenen Gräser zu den spielenden Kindern. Die Wiese bietet den Sinnen zahlreiche Reize. Der Maler bringt dem Betrachter die Grashalme sinnlich nahe. Sie speichern das Licht und die Wärme des Frühlingstages und erinnern an den frischen Geruch einer Weidelandschaft.
Kein Weg führt den Blick der Betrachter in die Tiefe des Bildes. Vielmehr bilden die große Wiese und der durch Bäume eingerahmte Himmel zwei gleichberechtigte Projektionsflächen für die Wirkung von Sonne und Wind. Diese Auffassung ist typisch für Monet. Er äußerte, dass es ihm nicht um die Darstellung der Motive an sich ginge, sondern um das, was die Gegenstände umgebe: die Luft und das Licht. Er nannte das den „Umschlag“ (envelope) um die sichtbaren Dinge.
Dieses Gemälde wurde als Leihgabe für die Ausstellung Le Décor impressionniste zur Verfügung gestellt, die vom 2. März bis zum 11. Juli 2022 am Musée de l'Orangerie in Paris zu sehen war.
Die Ausstellung am Musée d’Orsay untersuchte die impressionistische Hinwendung zu Dekor und Dekoration – eine Beschäftigung, die in den 1920er Jahren in Claude Monets großformatigem Seerosen-Zyklus im Musée de l’Orangerie kulminierte. Zu den 80 Leihgaben gehörten neben zahlreichen Gemälden von u. a. Mary Cassatt, Edgar Degas, Claude Monet und Pierre-Auguste Renoir auch Fächer, Keramiken und Arbeiten auf Papier. Aus der Sammlung Hasso Plattner war Monets Rosensträucher im Garten von Montgeron zu sehen – eine Studie für das großformatige Gemälde Gartenecke in Montgeron (um 1876, Eremitage, Sankt-Petersburg), das der Textilmagnat Ernest Hoschedé als Wanddekoration für seinen Wohnsitz, das luxuriöse Château de Rottembourg, in Auftrag gegeben hatte.
Dieses Gemälde wurde als Leihgabe für die Ausstellung Ich. Max Liebermann – ein europäischer Künstler zur Verfügung gestellt. Sie war vom 8. Oktober 2021 bis zum 8. Januar 2022 am Hessischen Landesmuseum Darmstadt und vom 2. Februar bis zum 8. Mai 2022 am Kunstpalast Düsseldorf zu sehen.
Als treibende Kraft der deutschen Malerei des neunzehnten Jahrhunderts war Max Liebermann mit ganz Europa vernetzt. Insbesondere die Maltraditionen Frankreichs und der Niederlande spielten eine bedeutende Rolle in seinem Werk. Die Ausstellung thematisierte Liebermanns Auseinandersetzung mit seinen europäischen Vorbildern und Kollegen – darunter Jean-François Millet und Claude Monet – und ermöglichte eine direkte Gegenüberstellung mit ausgewählten Werken. Zu den zahlreichen Leihgebern gehörten die Nationalgalerie in Berlin, das Musée d’Orsay in Paris, das Kunstmuseum Den Haag sowie das Teylers Museum in Haarlem.
Dieses Gemälde wurde als Leihgabe für die Ausstellung Die Kunst von Pál Szinyei Merse zur Verfügung gestellt, die vom 11. November 2021 bis zum 20. Februar 2022 an der Ungarischen Nationalgalerie in Budapest gezeigt wurde.
Pál Szinyei Merse gehört zu den bedeutendsten Wegbereitern der Moderne in Ungarn. Für seine in den 1870er und 1880er Jahre entstandenen Landschaftsdarstellungen übernahm er die Freilichtmalerei, die Ende des 19. Jahrhunderts zu einem Kennzeichen des französischen Impressionismus geworden war. Die Ausstellung am Szépművészeti Múzeum verortete Szniyeis Werk im internationalen Kontext seiner Zeit und berücksichtigte dabei auch Parallelen zu Entwicklungen in Frankreich. Claude Monets Unter den Pappeln aus der Sammlung Hasso Plattner wurde in der Werkschau in einem Dialog mit Szinyeis stilistisch eng verwandter Arbeit Mohnblumenfeld (1896) gezeigt.
Dieses Gemälde stellte das Museum Barberini als Leihgabe für die Ausstellung Voies de la modernité zur Verfügung, die vom 15. Oktober 2021 bis zum 13. Februar 2022 an den Musées Royaux des Beaux-Arts de Belgique in Brüssel zu sehen war.
Fortschritt und Modernisierung waren zentrale Themen im Werk Gustave Caillebottes. Die Brücke von Argenteuil und die Seine ist eines von mehreren Gemälden, mit denen die Impressionisten der rasant fortschreitenden Infrastruktur im Pariser Umland nachspürten. In einer radikalen Abwendung etablierter kompositorischer Normen hat Caillebotte nur einen der sieben metallenen Brückenbögen in den Blick genommen – eine ungewöhnliche Bildanlage, die vom Einfluss zeitgenössischer Photographien zeugt. Im Hintergrund links ist die hoch moderne Eisenbahnbrücke zu sehen, durch die Argenteuil seit 1851 eine direkte Anbindung an den Gare Saint-Lazare in Paris genoss. Die Ausstellung in Brüssel fokussierte die malerische Faszination für den rasanten Wandel, den die wachsende nationale und internationale Vernetzung mittels der Eisenbahn als neuem Transportmedium mit sich brachte.
2021
Dieses Gemälde stellte das Museum Barberini als Leihgabe für die Ausstellung Caillebotte. Impressionistisch und modern zur Verfügung, die vom 18. Juni bis zum 21. November 2021 in der Fondation Pierre Gianadda in Martigny zu sehen war.
Mit seiner Teilnahme an der zweiten Impressionisten-Ausstellung 1876 in Paris schloss sich Gustave Caillebotte der aufstrebenden Bewegung um Claude Monet an. Seine Bedeutung als Maler wurde lange Zeit von seiner Patronage als einer der wichtigsten frühen Sammler und Förderer des Impressionismus überschattet. Die Fondation Pierre Gianadda widmete dem Künstler eine umfangreiche Retrospektive, die seine Werkentwicklung anhand von rund 90 Arbeiten eingehend untersuchte. Zu den zahlreichen internationalen Leihgebern gehörten u. a. die National Gallery of Art in Washington, der Petit Palais in Genf sowie das Musée Marmottan Monet und das Musée d’Orsay in Paris. Mit sechs Gemälden verfügt die Sammlung Hasso Plattner über den umfangreichsten Bestand des Malers in Deutschland.
Dieses Gemälde stellte das Museum Barberini als Leihgabe für die Ausstellung Gartenseite. Von Monet bis Bonnard zur Verfügung gestellt, die vom 1. April bis zum 1. November 2021 im Musée des impressionnismes in Giverny zu sehen war.
Der Garten war ein zentrales Sujet impressionistischer und postimpressionistischer Malerei. Die Ausstellung im Musée des impressionnismes untersuchte das Motiv an der Schnittstelle zwischen den Impressionisten um Claude Monet und den Nabi-Künstlern um Pierre Bonnard und Édouard Vuillard. Anhand von etwa 100 Gemälden, Zeichnungen und Druckgraphiken spürte sie der Rolle des Gartens als Ausdruck einer modernen Künstlersensibilität nach, geprägt von der Sehnsucht nach einer harmonischen Verbindung von Mensch und Natur. Aufgrund seiner Sympathien für das Gedankengut des Anarchismus – darunter der Glaube an die Natur als eine Quelle individueller und sozialer Erneuerung – war das Werk Camille Pissarros von zentraler Bedeutung für das Projekt. Neben dem Gemälde aus der Sammlung Hasso Plattner umfasste die Ausstellung weitere wichtige Arbeiten des Künstlers, darunter Leihgaben aus dem Musée d’Orsay in Paris sowie dem Musée d’art moderne André Malraux in Le Havre.
Dieses Gemälde stellte das Museum Barberini als Leihgabe für die Ausstellung Monet in Étretat zur Verfügung, die vom 1. Juli bis zum 17. Oktober 2021 am Seattle Art Museum zu sehen war.
In den 1880er verbrachte Claude Monet mehrere Malausflüge in dem nordfranzösischen Fischerdorf Étretat. Aus diesen Reisen gingen etwa 80 Kompositionen hervor, die oft als zusammenhängende Variationen um ein einziges Motiv entstanden. Ausgehend von einem Werk aus der eigenen Sammlung (Fischerboote in Étretat von 1885) untersuchte das Seattle Art Museum die Bedeutung Étretats in Monets künstlerischer Entwicklung der 1880er Jahre. Das Bild aus der Sammlung Hasso Plattner wurde dort im Kontext weiterer Gemälde gezeigt, in denen der Maler die dramatische Felsformation der sogenannten Porte d’Aval in den Blick nahm.
Dieses Gemälde stellte das Museum Barberini als Leihgabe für die Ausstellung „Bon Voyage, Signac!“ zur Verfügung, die vom 16.4. bis zum 22.8.2021 am Wallraf-Richartz-Museum in Köln zu sehen war.
Das Wallraf-Richartz-Museum in Köln verfügt mit Signacs Konstantinopel. Yeni Djami (1909) über ein spätes Schlüsselwerk des Malers. Das Gemälde stand im Mittelpunkt der Ausstellung „Bon Voyage, Signac!“, die als impressionistische Reise durch die eigene Sammlung angelegt war. Sie umfasste neben Signac Arbeiten von Gustave Caillebotte, Paul Cézanne, Henri Matisse, Claude Monet und Vincent van Gogh. Bereichert wurde dieser Grundstock von rund 60 Werken durch neun Signac-Leihgaben aus Europa und den USA, darunter Gemälde aus dem Musée d’Orsay in Paris sowie dem Metropolitan Museum of Art in New York.
Das Museum Barberini unterstützte das Projekt mit Signacs Der Hafen bei Sonnenuntergang (1892) – eine der ersten Kompositionen, die der Künstler nach seinem Umzug an die Côte d’Azur anfertigte. Mit vier Arbeiten verfügt die Sammlung Hasso Plattner über den umfangreichsten Bestand an Signac-Gemälden in Deutschland.