Französisches Rondell / Park Sanssouci
Zwölf elegante, lebensgroße Marmorfiguren umtanzen den großen Brunnen am Fuß des Hügels von Schloss Sanssouci. Ihre ausgeprägten Körperdrehungen erzeugen eine ungeheure Dynamik. Acht römische Gottheiten sowie die vier Elemente Wasser, Luft, Erde und Feuer bilden das Bildprogramm. Die Skulpturen stehen an der Kreuzung der beiden Hauptachsen des Parks. Sie stammen alle von der Hand französischer Bildhauer. Aus konservatorischen Gründen wurden die Statuen 2002 durch Kopien ersetzt.
Die Kunstfertigkeit der französischen Bildhauer
Die ersten Figuren, Merkur und Venus, wurden 1750 hier aufgestellt. Friedrich II. hatte sie als Gegenleistung für wertvolle Pferde vom französischen König Ludwig XV. bekommen. Zusätzlich erhielt er zwei Jagdgruppen aus Marmor als Allegorien der Elemente Luft und Wasser.
Friedrich war begeistert von der Kunstfertigkeit der französischen Bildhauer. Ihn faszinierten die perfekte Oberfläche des makellosen Marmors und vor allem die Leichtigkeit der raumgreifenden Drehung der Figuren. Zudem ihre ausgewogenen Proportionen. Diese Werke setzten die Maßstäbe für das Berliner Bildhaueratelier, das Friedrich bereits 1746 gegründet hatte. Sie beeinflussten damit maßgeblich die Entwicklung der Bildhauerkunst in Brandenburg-Preußen.
Die Leitung dieses Ateliers übertrug der König François Gaspard Adam. Er war der Bruder des Schöpfers der Jagdgruppen. Das Studio befand sich in einem ehemaligen Gartenhaus im Berliner Lustgarten. Hier arbeiteten ausschließlich französische Bildhauer. Die weiteren acht eindrucksvollen Marmorfiguren des Rondells sind hier entstanden.
Von Apollo bis Venus
Neben den vier Elementen sind die folgenden römischen Götter dargestellt: die schon erwähnten Venus und Merkur, dazu Diana und Apollo, Juno und Jupiter, Minerva und Mars. Die Fertigstellung des Ensembles dauerte bis 1764. Zunächst umstanden die Figuren ein vierpassförmiges Wasserbecken. Erst seit der Errichtung des Wasserwerkes im Dampfmaschinenhaus 1842 sprudelt hier eine große Fontäne.
Von François Gaspard Adam stammen auch die beiden Skulpturen auf der oberen Terrasse von Sanssouci: Flora mit Zephyr im Osten über der Gruft Friedrichs und Kleopatra mit trauerndem Amor gegenüber im Westen. Noch eine ganze Anzahl weiterer Marmorbildnisse hat Adam für den Park geschaffen. Sie sind als Originale oder Kopien bis heute dort zu sehen.
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